Ravensburg hatte ein soziales Vorzeigeprojekt. Neben vielen sozialen Projekten in Ravensburg ragte eines besonders heraus. Es ist das Schwalbennest in Oberallewinden. Dort oben entstand 1925 ein
Säuglings- und Kinderheim, eine Haushaltungsschule für erwachsene Töchter und nach 1941 wurde während der NS-Zeit und nach dem 2. Weltkrieg bis zu 100 elternlosen Kindern eine Heimat und ein Zuhause
gegeben. In einer schwierigen Zeit, der wir mit Stolpersteinen und grauen Busse gedenken, haben die Ravensburger große Moral bewiesen und durch die Einrichtung geglänzt. Die Stadt Ravensburg kann
stolz darauf sein, dass die evangelische Kirche als Träger 90 Jahre lang solch eine vorzügliche humanitäre Leistung erbringen konnte. Auch wenn in den letzten Jahren dort im Wesentlichen keine Kinder
mehr, sondern erwachsene Menschen mit Handicap betreut wurden, da diese ursprüngliche Aufgabe, elternlose Kinder zu betreuen und zu beherbergen nach den 60er Jahren auslaufend war, schmälert dies das
soziale Gesamtwerk nicht.
1870 Erweiterung des Ökonomiegebäudes (Erhard Hofmann`s Erben)
1879 Erbauung Landhaus mit Veranda
Anbau Remise
(Hofzahnarzt Klein, Stuttgart)
1884 Erbauung Aussichtsturm an Landhaus
(Hofzahnarzt Klein, Stuttgart)
1906 Erstellung einer Holzremise
(Hans Härlin)
1926 Bau einer Waschküche
(Evangelisches Kirchenbezirk)
Erwerb von zwei landwirtschaftlichen Grundstücken,
Württ. Gustav-Adolf-Werk,
Zunächst Haushaltungsschule für Mädchen
(sie nannten sich „Schwalben)
3. Reich Auflösung der Schule
Ältere Kinder kommen nach Oberallewinden
Kleinere Kinder kommen nach Kleintobel
Kinderheim Satzung vom 5.12.1941
1948 Aufnahme von Heimatvertriebenen
Nachfrage nach Plätzen wächst (Aufnahme von
Schwangeren und stillenden Müttern)
1954 Abbruch des Altgebäudes Nr. 3 und Erstellung eines
Kinderheimes
(Evang. Kirchenbezirk)
1955 Neubauten
OB Dr. Sauer im Beisein von Prominenz und Ehrengästen aus
Stuttgart und Tübingen: Zitat: „Bereicherung und
Verschönerung des Stadtbildes“
1956 Ausbau einer Wasch- und Futterküche, sowie Umbau der
Remise im Hofgut des evangelischen Kinderheimes
Oberallewinden
1959 Umbau „Herrschaftsvilla“ zu Wohnungen für die Heimleitung
1961 Erstellung einer Liegehalle auf dem Grundstück Oberallewinden
(Evang. Kirchenbezirk Kinderheim)
1963 100 Kinder und 30 Schwestern
1967 90 Kinder
1972 bis 1979
Planung Umbau/ Ausbau Kinderheim
Neubau Gruppenwohnhäuser
Wohngebäude für Mitarbeiter
Neubau von zwei Doppelhäusern für vier Familiengruppen
sowie einer Hausmeister-Wohnung sowie einer Wohnung als
Altersruhesitz für die ehemalige Heimleiterin, weiterhin ein
Gemüsegarten, gesponsert von Round Table Ravensburg.
Weiterhin Unterbringung von elternlosen Kindern und von
elternlosen Säuglingen bis zur Altersstufe der Hauptschule
sowie Unterbringung von ca. 60 Schulkindern (Kinder – und
Jugendpsychiatrie), vermittelt über die Kreisjugendämter aus
Baden Württemberg
2015 bis 2016
Abriss ehemaliges Kinderheim
Sanierung der Gruppenwohnhäuser. Es entstehen 10 Eigentumswohnungen
Renovierung Waschaus und Nutzungsänderung zum Ferienhaus